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Nahwärmeversorgung


 

Fernwärmenetz in Laugna ist in Betrieb
Hackschnitzelheizung zehn Häuser sind bereits angeschlossen, vier weitere folgen noch

450 Kilowatt Leistung erbringen die beiden Öfen in der ehemaligen Stallung des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Langenmair in Laugna, neben der Kirche. Mit über 1099 Meter Leitungsnetz versorgen sie zurzeit zehn Häuser mit Wärme. „Wobei die gemeinsame Übergabestation für das Rathaus und das neue Bürgerhaus Laugna als ein Haus gerechnet wird“, erklärt der Betreiber Robert Wilhelm aus Oberrieden in der Nähe von Mindelheim. Die beiden Gebäude ergänzen sich vom Verbrauch her ideal. So braucht das Rathaus mit Kindergarten die Wärme eher tagsüber an den Wochentagen, und das Bürgerhaus vorwiegend am Abend und am Wochenende. Nachdem die Öfen im 24-Stunden-Betrieb laufen, ist die Versorgung kein Problem – wie die Gäste bei den Theatervorführungen im Bürgerhaus bereits gemerkt haben. Im Winter wie im Sommer werden die Öfen entsprechend beheizt, da auch die Warmwasserversorgung der Haushalte einbezogen ist.
Geplant ist, dass noch vier Häuser, dann insgesamt 14, in der Schulstraße, Wirtsgasse, Schützenstraße und Kanalstraße an das Fernwärmenetz angebunden sein werden und zusätzlich ein CNC-Betrieb am südlichen Ortsrand. Für Anfragen weiterer Interessenten ist Robert Wilhelm offen, die Machbarkeit wird entsprechend geprüft.

Bürgermeister Georg Keis bedankte sich anlässlich einer Feier, zu der der Betreiber die Abnehmer eingeladen hatte, bei Robert Wilhelm und seiner aus Laugna stammenden Frau Maria Langenmair-Wilhelm: „Es freut mich, dass Ihr den unternehmerischen Mut hattet“, fasste der Bürgermeister die Verhandlungen der letzten beiden Jahre zusammen. Die ersten Gespräche starteten im Juni 2008, als der Gedanke aufkam, die Hackschnitzelheizung nicht nur für das alte Haus sondern auch für die Gemeinde auszubauen. Im August 2008 folgte eine Infoveranstaltung, bei der Privatleute bereits Interesse zeigten. Von der zur guten Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Tremmel, der Firma Reitenberger, Femo und Steininger berichtete Robert Wilhelm anschließend. „Mitte Oktober 2010 wurde das erste Haus angeschlossen“, erinnerte er weiter. Anschließen bedeutet, dass der bisherige Brenner in den Häusern durch eine Übergabestation ersetzt wird, in der mittels eines Plattentauschers die Wärme in das häusliche Leitungsnetz übertragen wird.

Doch womit wird die Heizung selbst gespeist? Zum größten Teil möchte Robert Wilhelm die Anlage mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Betrieb versorgen. Eine Alternative wurde bereits getestet: „Wir haben vier Wochen mit Miscanthus-Gigantus geheizt“, erzählt er von dem erfolgreichen Versuch mit dem landläufig als Elefantengras bezeichneten Gewächs, das allerdings nicht mit diesem identisch ist. Die bestehende Anbaufläche wird der Landwirt ausweiten, allerdings: „Erst nach drei Jahren kann die Pflanze zum Verheizen verwendet werden.“ Deshalb hat Wilhelm in den letzten Jahren schon Hackschnitzel aus dem eigenen Wald gehortet. „Dennoch werden wir wohl in ein paar Jahren Hackschnitzel dazukaufen müssen“, erwartet Robert Wilhelm und freut sich über die Wärme, die nicht nur bei der Einweihungsfeier von den Öfen ausging, sondern auch die Häuser seiner Kunden inzwischen versorgt.


Fernwärme Laugna:

Betreiber: Robert Wilhelm und Maria Langenmair-Wilhelm aus Oberrieden bei Mindelheim

Leistung: Zwei Öfen mit insgesamt 450 Kilowatt (300 und 150 KW)

Leitungsnetz: 1099 Meter

Versorgungsgebiet derzeit: Schulstraße, Wirtsgasse, Schützenstraße, Kanalstraße