Asbach
Der Ursprung des heutigen Dorfes ist in dem nach 1280 aufgelassenen Einzelhof Hagenried, gegenüber dem ebenfalls abgegangenen Mooshof direkt an der Flurgrenze Asbach-Laugna zu suchen. Sicherheitsbedingte, aber auch wirtschaftliche Überlegungen könnten die damaligen Bewohner dazu veranlasst haben, ihre Wohnstätten weiter ostwärts am Bach anzusiedeln, Die neue Siedlung wurde Hagsbach genannt. Der Name des Baches Aschbach setzte sich in der endgültigen Ortsbezeichnung durch. Aus mehreren Schreibweisen wurde das heutige Asbach. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals im Jahre 1312. Drei Höfe bildeten über Jahrhunderte den Mittelpunkt des Ortes. Der erste Maierhof (Karlehof, heute Baugeschäft Reitenberger) gehörte zum Damenstift St. Stephan in Augsburg. Der zweite Maierhof (Gastwirtschaft) und der Mittelbauerhof waren in Besitz der Herren Schrag, genannt Aspacher, einer Seitenlinie der Herren von Knöringen zu Emersacker. Diese beiden Höfe wurden am 24.4.1442 von Reichmarschall Leonhard von Pappenheim käuflich erworben. Die Bewohner von Asbach lebten fast ausschließlich von den Erträgen der Landwirtschaft. Handwerker konnten nur in Verbindung mit einer Landwirtschaft eine Familie ernähren. Nachdem ursprünglich zwei, später noch eine Kapelle am Ort waren, gehörte auch eine Wirtschaft mit dazu. Auf Grund der Besitzverhältnisse der Pappenheimer gehörte Asbach später zur Gemeinde Rieblingen mit dem Standesamt in Prettelshofen. Nach mehreren Versuchen wurde Asbach 1953 in die Gemeinde Osterbuch eingegliedert. Es war der Wunsch der Bewohner von Asbach, nachdem sie auch zur Pfarrei Osterbuch gehörten.
Bocksberg
Als älteste Ansiedlung wird Modelshausen bereits im Jahre 1129 als „zu den Häusern des Muotholt“ erwähnt, aber Bocksberg verdankt seine spätere Bedeutung der günstigen geographischen Lage mit dem Schloss und dem Buschelberg. Die Ritter von Bocksberg zählten zu den ältesten und angesehensten Familien des ehemaligen Reichststifts Augsburg. Sie trugen einen schwarzen Bock im Wappen. Im Halbkreis um den Schlossberg siedelten die Arbeiter des Schlossherrn. So entstand das Dorf Bocksberg. Urkundliche Zeugen der Burg von Bocksberg finden sich bereits im Jahre 1190. Die beiden ersten nachweisbaren Ritter, Ulrich und Heinrich von Bocksberg, bezeugen 1231 eine Schenkung in Gaugenried (bei Zusamaltheim) an das Kloster St. Ulrich in Augsburg. Ihre Besitztümer reichten von der Donau bis ins Füssener Oberland hinauf. 1322 wird das Geschlecht der Ritter von Bocksberg abgelöst durch die Marschalle von Bocksberg (1322-1379). Hans Rehm aus Augsburg, Stammherr eines hoch angesehenen Patriziergeschlechtes, kaufte 1379 alle Liegenschaften, den Ort und das Schloss Bocksberg. Bei einem Ehrenturnier im Fronhof zu Augsburg wird Ritter Rehm aus Bocksberg mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet, weil er Herzog Wilhelm aus dem Sattel stieß. Rehms Enkeltochter Veronika brachte 1462 ihrem Gemahl, Andreas Rieter aus Nürnberg, als Hochzeitsgabe die Herrschaft von Bocksberg. Durch Kauf wurde die Familie von Stetten fast ein Jahrhundert, von 1524 bis 1613, Schlossherr von Bocksberg. Schertlin von Burtenbach erwarb 1613 Bocksberg und verschacherte es noch im selben Jahr an Marquard und Marx Philipp Fugger. Damit wurde ein reiches, mächtiges und angesehenes Augsburger Geschlecht Besitzer von Bocksberg. Insgesamt viermal verwüsteten feindliche Soldaten im Laufe der Jahrhunderte die Burg: 1378 wurde sie auf Anstiften der Nürnberger niedergebrannt, 1462 wurde sie im 2. Städtekrieg durch Herzog Ludwig zerstört, 1546 wurde sie zerstört während des Schmalkaldischen Krieges und ein letztes Mal 1635 während des Dreißigjährigen Krieges. Sie wurde von den Fuggern nicht wieder aufgebaut. Bis 1990 gehörte die Ruine zu den Besitzungen des Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Familienseniorats. Aus Anlass der 800 Jahr Feier des Ortes Bocksberg schenkte der Fürstlich und Gräfliche Fuggersche Familienseniorat der Gemeinde Laugna die Burgruine mit Grund und Boden. Die versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern stehende Ruine auf dem Schlossberg zeugt von ehemaliger Ritterpracht, aber auch von wahnsinnigen Kleinkriegen.
Hinterbuch
Hinterbuch ist eine spätere Siedlung von Modelshausen. Es ist ein Ort mit Baum- und Waldname (am “Buchenwald”). Der Name Hinterbuch entstand, weil von Laugna aus gesehen Osterbuch im Osten liegt. In Hinterbuch hat eine Eigenkirche des Herrn von Bocksberg mit Pfarrsitz bestanden. Sie war dem Hl. Stefan geweiht, weshalb der Ort in früheren Zeiten auch “Stefansbuch” genannt wurde. Wegen Baufälligkeit wurde die Kirche etwa um 1750 abgebrochen, ohne dass Spuren von ihrem Standort zurück blieben.
Kaag
Von Kaag ist erstmals 1595 die Rede: “im Kaag bei Bocksberg”. Der Name wurde abgeleitet von “Gehag” (Einzäunung). Im Jahre 1600 sprach man von “Im Khag”. 1721 von “Der Hösselkay, Kag”. Im pfarramtlichen Taufbuch ist am 24. 4. 1682 der Name “Weiler Kaag” aufgeführt, der eine neuere Ansiedlung auf vormaligem Waldhügel ist und mittelbar an das Dorf Bocksberg anschließt. Zu ihm zählten damals in 4 Häusern 22 Seelen.
Modelshausen
Modelshausen ist die Siedlung des alemannischen Bauern Muothold. 1129 wurde sie “zu den Häusern des Muothold”bezeichnet, sie ist also erheblich älter als Bocksberg. Der Maierhof, aus dessen Areal die Kirche geschnitten ist, war ursprünglich eine Einöde. Nach Mutholtes-, Mutels- bzw. Mutoltzhoffen taucht 1391 erstmals der Name “Modelzhausen” auf. Der Ort bildete von alters her eine eigene Pfarrei zusammen mit Hinterbuch. Seit 1391 ist der Pfarrsitz von Hinterbuch nach Modelshausen verlegt worden und ab 1448 war Hinterbuch eine Filiale von Modleshausen. Trotzdem bleib Modelshausen eine reine bäuerliche Siedlung ohne Wirt, Krämer oder Handwerker.
Osterbuch
Osterbuch ist vermutlich eine Rodesiedlung gegen Ende des 9. Jahrhunderts. Urkundlich sicher genannt ist der Ort im Jahre 1244 im Zusammenhang mit den Rittern von Buch. Diese sind nachweisbar von 1244 bis 1399 auf dem Schlossberg zwischen Osterbuch und Asbach. Sie haben eher eine unspektakuläre Rolle gespielt. Sie waren keine Raubritter oder Turnierreiter und haben sich auch nicht an Kreuzzügen beteiligt. Trotzdem haben sie hohes Ansehen und Respekt genossen. Sie haben ein eigenes Siegel geführt und sind oft als Zeugen bei Beurkundungen aufgeführt. Das Schloß ist langsam verfallen und mit Wald bewachsen. Im Jahre 1342 ist der Erwerb von Gütern durch das Kloster Holzen in Osterbuch schon verbrieft. Vorher muss das Kloster Salmannshofen hier schon Güter besessen haben, die dann bei der Vereinigung der Klöster in den Besitz von Holzen übergingen. Außerdem besaßen reiche Ratsherren von Augsburg sowie verschiedene Adelige und Ritter einige Güter in Osterbuch, die aber im Laufe der Zeit alle in den Besitz des Klosters Holzen kamen. Zur Markgrafschaft Burgau gehörte die Wirtschaft, mit der auch die Dorfschmiede und die Backstatt vereinigt waren. Die Grundherrschaften hatten die niedrige Gerichtsbarkeit und konnten leichte Vergehen aburteilen. Obwohl die Markgrafschaft Burgau die wenigsten Güter in Osterbuch besaß, hatte sie die höhere Gerichtsbarkeit. Sie waren von den Dorfbewohnern gefürchtet. In der Säkularisation 1803 kam Kloster Holzen, und damit Osterbuch, an das fürstliche Haus Hohenzollern-Sigmaringen. Im Jahre 1813 hat der Fürst den Besitz an seine Schwester, die Gräfin Fischler-Treuberg abgegeben. 1848 wurde Osterbuch dem königlichen Landgericht Wertingen zugeteilt.