Der Ort Laugna

Die vorgeschichtliche Zeit von Laugna liegt weitgehend im Dunkeln, doch geht die Siedlungsforschung von einer keltischen Landnahme um 100 v. Chr. aus. Als wichtiges Indiz gilt der vordeutsche Name „Longenaha“ oder umgangssprachlich „Longna“. Die römischen Besatzer (15 v. Chr.) behielten die Ursprungsnamen ihrer Eroberungen bei, wie auch den des gleichnamigen Flüsschen „Longna“. Nach der Vertreibung der Römer ca. 410 n. Chr. durch die Alemannen – in unserem Gebiet durch den Stamm der “Sueben” – wurde Laugna eine germanische “Urmark”.

Zur Karolingerzeit um 800 prägte die fränkische Dorfverfassung die Urform von Laugna, mit Kirche, Widdumshof (Kirchenbauer), Meierhof (Königsgut) und Herrschaftssitz der „Edlen von Louginen“. Die alte Laugnaer Johanniskirche (das Patrozinium wurde noch 1433 gefeiert)  – heute St. Elisabeth – gehörte als Taufkirche zum Wertinger Landkapitel.

Die Ausweitung des Lebensraums führte im 11. Jhd. zur zweiten Rodungsperiode fluss- und bachaufwärts nach Bocksberg und Osterbuch. Das Bedürfnis nach mehr Sicherheit und dem Trend der Zeit folgend, dem Burgenbau, wählten die Edlen von Laugna als künftigen Herrschaftssitz die höchste Erhebung mit 490 m ü.N.N. in nächster Nähe und nannten sich nach dem schwarzen Bock im Wappen die Ritter von Pockhesperg. Urkundlich 1190 erstmals erwähnt als „Henricus von Pockhesperg“ zeichneten Ulrich und Heinrich als Zeugen bei Lehensvergaben auch als „Henricus von Lougenun“ 1249. 1254 erscheint ein “Ulricus von Laugenun“.

Nach dem Untergang des verarmten Adels kauften sich die reichen Handelsherren und Patrizier aus Augsburg in die Schlossherrschaft Bocksberg ein. 1379 kam als erster Hans Rem, ihm folgte 1462 Andreas Rieter.  Ab 1542 bis 1608 beherrschten drei Generationen „derer von Stetten“ die Untertanen von Laugna, Bocksberg. Modelshausen, Hinterbuch und Kaag. Bis 1613 übte Friedrich Schertlin von Burtenbach die Herrschaft aus, ehe Graf Marquard Fugger in Erscheinung trat.

Ab 1660 wurde der gesamte Besitz zusammen mit Emersacker und Lauterbrunn in die Fürstl.u. Gräfl. Fuggersche Familienstiftung integriert. Noch heute dienen die Erträge aus den ausgedehnten Waldbesitzungen als Lebensgrundlage für den Erhalt der ältesten Sozialsiedlung der Welt.