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Bocksberg


Als älteste Ansiedlung wird Modelshausen bereits im Jahre 1129 als „zu den Häusern des Muotholt“ erwähnt, aber Bocksberg verdankt seine spätere Bedeutung der günstigen geographischen Lage mit dem Schloss und dem Buschelberg. Die Ritter von Bocksberg zählten zu den ältesten und angesehensten Familien des ehemaligen Reichststifts Augsburg. Sie trugen einen schwarzen Bock im Wappen. Im Halbkreis um den Schlossberg siedelten die Arbeiter des Schlossherrn. So entstand das Dorf Bocksberg. Urkundliche Zeugen der Burg von Bocksberg finden sich bereits im Jahre 1190. Die beiden ersten nachweisbaren Ritter, Ulrich und Heinrich von Bocksberg, bezeugen 1231 eine Schenkung in Gaugenried (bei Zusamaltheim) an das Kloster St. Ulrich in Augsburg. Ihre Besitztümer reichten von der Donau bis ins Füssener Oberland hinauf. 1322 wird das Geschlecht der Ritter von Bocksberg abgelöst durch die Marschalle von Bocksberg (1322-1379). Hans Rehm aus Augsburg, Stammherr eines hoch angesehenen Patriziergeschlechtes, kaufte 1379 alle Liegenschaften, den Ort und das Schloss Bocksberg. Bei einem Ehrenturnier im Fronhof zu Augsburg wird Ritter Rehm aus Bocksberg mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet, weil er Herzog Wilhelm aus dem Sattel stieß. Rehms Enkeltochter Veronika brachte 1462 ihrem Gemahl, Andreas Rieter aus Nürnberg, als Hochzeitsgabe die Herrschaft von Bocksberg. Durch Kauf wurde die Familie von Stetten fast ein Jahrhundert, von 1524 bis 1613, Schlossherr von Bocksberg. Schertlin von Burtenbach erwarb 1613 Bocksberg und verschacherte es noch im selben Jahr an Marquard und Marx Philipp Fugger. Damit wurde ein reiches, mächtiges und angesehenes Augsburger Geschlecht Besitzer von Bocksberg. Insgesamt viermal verwüsteten feindliche Soldaten im Laufe der Jahrhunderte die Burg: 1378 wurde sie auf Anstiften der Nürnberger niedergebrannt, 1462 wurde sie im 2. Städtekrieg durch Herzog Ludwig zerstört, 1546 wurde sie zerstört während des Schmalkaldischen Krieges und ein letztes Mal 1635 während des Dreißigjährigen Krieges. Sie wurde von den Fuggern nicht wieder aufgebaut. Bis 1990 gehörte die Ruine zu den Besitzungen des Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Familienseniorats. Aus Anlass der 800 Jahr Feier des Ortes Bocksberg schenkte der Fürstlich und Gräfliche Fuggersche Familienseniorat der Gemeinde Laugna die Burgruine mit Grund und Boden. Die versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern stehende Ruine auf dem Schlossberg zeugt von ehemaliger Ritterpracht, aber auch von wahnsinnigen Kleinkriegen.